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Einmal Mönkebude und zurück, bitte! - Greifswalder Bodden, Peenestrom, Stettiner Haff und Ostsee

Aktualisiert: 10. Juli 2021

Was für ein Törn! Vier Gewässer besegelt, von einer Insel (Rügen) zur anderen (Usedom), eine weitere (Greifswalder Oie) umrundet, enge Fahrwasser im Peenestrom bei optimalen Windbedingungen im Regattamodus abgesegelt, im Peenstrom geankert, zwei Hängebrücken bei Wolgast und Zecherin passiert und noch vieles mehr...


Aber ganz der Reihe nach.


Nachdem Marko und ich unseren Apriltörn, den wir als Regattatraining vor Fehmarn für das Vegvisir Race im September nutzen wollten, absagen mussten, haben wir uns nach der Freigabe der Behörden, wieder segeln zu dürfen, kurzerhand entschieden, unsere Regatta - Generalprobe in die Gewässer vor Rügen und Usedom zu verlegen. Ich hatte auf den Seekarten gesehen, dass sich der Peenestrom aufgrund der dortigen zum Teil engen und flachen Fahrwasser gut dafür eignen könnte, die Bedingungen um Falster, die wir beim Vegvisir Race zu erwarten haben, ähnlich abzubilden.


Wir konnten kurzfristig noch eine Bavaria 31 vom Vercharterer Goor aus Lauterbach auf Rügen für eine akzeptablen Preis bekommen. Mit der Wahl des Schiffes waren wir eigentlich nicht so zufrieden, aber mangels anderen Alternativen sollte es dann für uns das "schwimmende Wohnzimmer" - wie Marko sagte - dennoch sein.

Für ein Regattatraining eigentlich eher ungeeignet, dachten wir. Es kam dann aber ganz anders, als gedacht. Dazu später mehr.


SY Aloha - "unsere" Bavaria 31, die uns gute Dienste geleistet hat!


Vorab noch einige Worte zum Vercharterer Goor:


Der Firma Goor gehört scheinbar der halbe Ort Lauterbach. Neben der Vercharterung gibt es ein großes Hotel- und Appartementhaus und noch weiteren Gebäude, die den Namen Goor tragen. Dieser Monopolismus scheint jedenfalls den Mitarbeitern von Goor ein wenig zu Kopf gestiegen zu sein. Freundlichkeit ist eher spärlich am Platze. Auch wenn der direkte und schroffe Umgang im Hafen bei Vercharterern häufiger anzutreffen ist und mich nicht wirklich schreckt, könnte das eine oder andere kundenorientierte Kommunikationsseminar der Vercharterbasis Goor und ihren Mitarbeitern bestimmt gut tun. Marko und ich waren uns jedenfalls einig, dass wir aufgrund des überwiegend eher unfreundlichen Umgangstons bei der Firma Goor nicht nochmals chartern werden.


Tag 1: Lauterbach/Rügen - Krummin/Usedom (29,1 nm)


Nachdem wir das Boot gegen 11.30 Uhr übernommen und alles verstaut und verproviantiert hatten, konnten wir gegen ca. 14.00 Uhr ablegen. Zielhafen war die Marina Krummin, die in vielen Segelzeitschriften als besonders schöner Hafen gepriesen wird - nicht zu Unrecht, wie wir später feststellen sollten.


Zunächst ging es über den Greifswalder Bodden mit Kurs Peenemünde. Hierbei merkten Marko und ich gleich, dass wir uns doch erst wieder einmal an eine Segelyacht gewöhnen mussten. Zwei - nicht dramatische - Patenthalsen, falsch aufgelegte Fockschoten und Überläufer auf den Winschen waren die Einstiegs - faux pas, die wir uns gegönnt haben.


Als der Wind auf dem Bodden gegen 17.00 Uhr nachließ, wollten wir den Gennaker setzen, den wir im Vorfeld extra geordert hatten. Ich habe sogar nochmals per E-Mail daran erinnert, dass man doch bitte den Gennaker nicht vergessen solle. Als wir das Boot übernahmen, waren fünf Gennaker an Bord. Nein, Scherz beseite: Der Gennaker fehlte natürlich und musste mit großem Aufwand und unter Gefluche des Mitarbeiters von Goor von einem anderen Boot herbeigeschafft werden. Was auch seine Folgewirkung hatte, denn als wir den Gennaker setzen wollten, musste wir feststellen, dass es nur einen Block und eine Schot gab. Ich versuchte noch vergeblich zu argumentieren, dass es doch vielleicht auch ein System geben könne, was mit einem Gennaker - Block und einer Schot gefahren werde, wobei natürlich der Wunsch Vater des Gedanken war. Letztlich einigten wir uns darauf, den Gennaker so nicht zu ziehen und am nächsten Tag bei der Firma Goor anzurufen, um uns das System telefonisch erklären zu lassen. Leider hat sich die Firma Goor bis zum heutigen Tage nicht wegen des Gennakers bei uns gemeldet.


Durchfahrt durch die Wolgaster Klappbrücke - der Vollmond steht schon am Himmel!


Da wir pünktlich um 20.45 Uhr die letzte Brückendurchfahrt in Wolgast erreichen mussten, entschlossen wir uns, die nächsten Meilen in die Peenemündung vorbei an Peenemünde und Kröslin bis nach Wolgast zu motoren, was aber auch bis zum Ende des Törn der längste Abschnitt bleiben sollte, den wir unter Motor gelaufen sind.


In der Peenemünde selbst fragten wir uns, was diese seltsamen Türme im Wasser mit den Angeln, Antennen oder sonst was waren. Mein Tip lautete, dass es sich um "feste Angeltürme" handeln könnte. Das war allerdings weit weg von der Realität: Bei diesen Türmen handelte es sich um die Anflugbefeuerung der einen Landebahn des Sonderflugplatzes Peenemünde, der früher von der NVA als Militärflughafen und im 2. Weltkrieg von den Nazis als Abschussbasis der V 1 - und V 2 - Raketen genutzt worden ist.


Später passierten wir pünktlich die Brücke bei Wolgast und die dahinter liegende Lürssen - Werft. Aufgereiht standen dort die Schnellboote, die für Saudi - Arabien bestimmt waren, aber wegen des Waffenembargos nicht ausgeliefert werden durften. Wenn ich es recht erinnere, hat die Lürssen - Werft dafür entsprechende Ausgleichszahlungen vom Bund erhalten.


Lürssen - Werft in Wolgast


Nachdem wir Wolgast an steuerbord liegengelassen haben, durften wir einen überwältigenden Sonnenuntergang auf der Peene genießen, der fast schon kitschig wirkte. Mit zunehmender Dämmerung musste wir in den schmalen Gewässern intensiv navigieren - unter Berücksichtigung der Leuchtfeuer, mit Fernglas, Karte und Plotter. Nun ging es richtig los mit dem Regattatraining, nachdem die enge Einfahrt in die Peene ein erster Einstieg war.


Mit dem letzten Büchsenlicht erreichten wir Krummin. Der Anleger war nicht optimal, aber in Ordnung, zumal wir auch mittlerweile 8,5 Stunden auf dem Wasser waren. Wir hatten indes ausgesprochen freundliche Nachbarlieger, die uns beim Anlegen in besonderer Weise behilflich waren - ganz ruhig, nett und kompetent auf Augenhöhe.


Naturhafen Krummin auf Usedom.


2. Tag: Krummin/Usedom - Mönkebude (25,2 nm)


Zum Naturhafen Krummin kann man eigentlich nur eines sagen: Hier möchte ich wieder herkommen! Wunderschön idyllisch gelegen an der Krumminer Wiek, herrlich sauber und gemütlich - chic eingerichtet. Die Freundlichkeit der Mitarbeiter sucht seinesgleichen. Für mich gibt es eigentlich nur eine vergleichbare Marina, die mit dem Standard und der Atmosphäre des Naturhafens Krummin zu vergleichen ist, nämlich der Hafen von Dyvig. Somit habe ich also mit Krummin meinen zweiten Sehnsuchtsort für Entspannung pur gefunden, an den ich sicherlich zu anderer Gelegenheit nochmals zurückkommen werde. Interessant könnte hier z.B. ein verlängertes Wochenende auf einem der dort anzumietenden Hausboote sein.


Nachdem wir also Krummin genießen durften und beide unser "boat office" betrieben haben, legten wir entspannt gegen 11.00 Uhr ab, setzen gleich hinter dem Hafen die Segel und liefen Kurs Mönkebude. Noch ein wichtiger Hinweis zu der Ansteuerung von Krummin: Von der Blinktonne, die als Ansteuerung für Krummin dient, sollte man sich mit einem Boot mit 1,50 m und mehr Tiefgang unbedingt deutlich freihalten und die Tonne bei der Einfahrt an Backbord liegenlassen, da es an dieser Stelle kurz hinter der Ansteuerungstonne sehr schnell sehr flach wird!


Mit guten Windverhältnissen um die 14 Knoten entschlossen wir uns, den engen Peenestrom mit seinen vielen Wendungen abzusegeln, was einigermaßen herausfordernd war, aber für uns als Übung für das Vegvisir dienen sollte. Immer wieder Kontrolle des Kurses und der Tiefen, Korrektur der Segelstellungen, Navigation mit Karte, Plotter und Fernglas waren die nächsten Stunden unsere intensiven Aufgaben, bis wir deutlich zu früh an der Zecheriner Brücke ankamen, da wir ausgesprochen gut bis dorthin durchgekommen waren.


Kurzentschlossen suchten wir uns einen Ankerplatz, heißten den Ankerball und machten uns mitten auf der Peene aus den Resten des Essens vom Vorabend ein schnelles Matjesbrot zum Mittagessen während der Ankerpause.


Damit der Anker mit Kraft wieder eingeholt werden kann - Matjesbrot vor Anker!


Nachdem wir die Zecheriner Brücke passiert hatten, wurde es richtig interessant. Mit uns liefen zwei weitere Boote die Peene weiter hoch. Diese Boote hatten sich wohl auch aufgrund des zunehmenden Windes und des schmalen Fahrwassers entschieden, den Weg unter Motor zu befahren. Wir aber wollten segeln. Direkt hinter der Brücke zogen wir Groß und Fock hoch und segelten mit 6,5 - 7,3 Knoten an den unter Motor laufenden beiden anderen Yachten im Fahrwasser vorbei! Die eine oder andere High Five zwischen Marko und mir war die logische Folge dieser Aktion.


Kurz danach ging es auf das Stettiner Haff, der Wind nahm zu, ebenso die Krängung. Mittlerweile fühlte sich unsere Bavaria so gar nicht mehr so an, wie ein "schwimmendes Wohnzimmer". Vielmehr rauschten wir mit 7,5 Knoten über das Fahrwasser im Stettiner Haff Richtung Mönkebude.


Kurz nach der Ansteuerung für Mönkebude wollten wir die Segel runternehmen, da die Fahrrinne mit einer Solltiefe von 2,5 m doch recht eng war und die Tiefen daneben sehr schnell auf deutlich unter 0,9 m gingen. Und dann passierte das, was mir bereits schon vor Fehmarn bei Wind um 17 Knoten passiert ist: Beim Einholen der Fock gab es einen Überläufer in der Furlex und das Segel flatterte wild im Wind. Stress pur bei einer Welle um 1 Meter und deutlicher Windgeschwindigkeit. Zunächst versuchte ich, die Fock mit der Hand einzurollen, was auf dem schwankenden Vorschiff nicht einfach war. Diese Aktion war mir zwar bei einer 23 Fuß - Yacht anderorts gelungen, bei einer 31er mit dieser Segelgröße der Fock ging das aber nicht mehr.


Um etwas Ruhe ins Boot zu bekommen, fielen wir erst einmal wieder ab und entschlossen uns, die Selbstwendefock wie auf einer Jolle über das Fieren des Fockfalls zu bergen. Gesagt, getan! Wieder einer nach vor und bei schwankendem Vorschiff das Segel eingeholt und mit Zeisern am Seezaun so gut wie möglich festgemacht, Und immer schön mit den LIfelines eingepickt! Wichtig nochmals: Nie am Seezaun einpicken, sondern immer an den dazu gelegten Sicherheitsleinen an Bord. Nur ärgerlich, dass solche Leinen nicht gelegt waren. Wir haben uns daher andere feste Fixpunkte am Boot suchen müssen.


Nach dieser Aktion konnten wir sodann in Ruhe Kurs Richtung Mönkebude nehmen und wussten schon, was uns am Abend noch erwarten würde, nämlich den Überläufer in der Furlex zu reparieren.

Marina Mönkebude am Stettiner Haff kurz vor der polnischen Grenze


In Mönkebude festgemacht, wurden wir ausgesprochen freundlich von der dortigen Hafenmeisterin empfangen. Für ein Abendessen wurde uns das Restaurant "Zum Löwen" empfohlen, mit dem wir dann leider nicht so gute Erfahrungen machen mussten: Da an der Lokalität ein anderer Name stand, dachten wir, wir seien falsch, und gingen erst noch weiter. Als sich nach Befragen der Dorfbewohner herausstellte, dass sich der "Löwe" in den Räumen des früheren anderen Gasthofes befindet und wir nun dort doch einkehren wollten, sagte uns die unfreundliche männliche Bedienung, nun sei für uns die Küche geschlossen. Na super! Dann eben nicht! Dreimal Daumen nach unten für den Löwen!


Machte aber nichts: Mit Marko haben wir einen echten Starkoch an Bord, der mal eben mit einfachsten Mitteln Spaghetti mit Thunfisch - Sauce zauberte. Da pfeife ich doch auf den Löwen. Frisch gestärkt ging es dann ans Werk. Marko und ich als Handwerker erster Güte nahmen die Furlex auseinander. Und welch Wunder - wir kriegten tatsächlich den Überläufer raus, die Furlex wieder zusammengebaut und am nächsten Morgen nach geheißtem Segel funktioniere die Selbstwendefock wieder. Was will man mehr?


Marko mit Ankerlicht zur Unterstützung bei der Beseitigung des Überläufers


3. Tag: Mönkebude - Peenemünde (Usedom) (38,1 nm)


Der dritte Tag unseres Törns hatte es nochmals in sich. Wir wollten bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht doch noch in polnische Gewässer hineinsegeln zu können, ohne dabei irgendwo festzumachen. Ich hatte in der "Yacht" gelesen, dass die dänischen Behörden aufgrund seevölkerrechtlicher Bestimmungen es letztlich auch zuließen, nur durch die Gewässer durchzusegeln. Deshalb versuchte ich, über den Hafenmeister in Mönkebude mehr herauszubekommen. Er war auch sehr hilfsbereit und sagte zu, beim Ordnungsamt anzurufen, konnte dort aber letztlich niemanden erreichen. Da uns diese Lage rechtlich zu unklar war und zudem ein Schlag von Mönkebude entlang der seewärtigen Seite von Usedom bis nach Thiessow auf Rügen ca. 50 nm bedeutet hätten, entschlossen wir uns, den Weg zurück zu nehmen, den wir gekommen waren. Erstaunlich ist dabei, dass es an der seeseitigen Küste von Usedom keine Häfen oder Marinas gibt, an denen Yachten einlaufen können. Einzig Swinemünde wäre eine Möglichkeit gewesen, aber das schloss sich aufgrund der Corona - Situation ohnehin aus.


Somit ging es bei ordentlichen Windverhältnissen unter Segeln wieder die Peene runter - erneut mit Halt an der Zecheriner Brücke mit entsprechendem Ankermanöver, vorbei an Rankwitz, der Krumminer Wiek bis vor Wolgast. Dort wurde es nochmals richtig spannend, da der Wind im Peenestrom vor Wolgast nun genau von vorn kam - was dazu führte, dass wir im engen Strom direkt vor der Lürssen - Werft mit dem Kreuzen anfingen und uns dafür anerkennende Blicke der Besatzung des vorbeifahrenden Zollbootes einholten. Tatsächlich schafften wir es unter Segeln bis direkt vor die Wolgaster Brücke, wo wir festmachten, um auf die Durchfahrt zu warten.


Ankermanöver vor der Zecheriner Brücke


Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, auch die restlichen 12 nm hinter der Wolgaster Brücke bis nach Peenemünde zu segeln. Auch hier waren wir das einzige Boot, was das Tuch oben hatte. Und es waren super Bedingungen: Bis zu 18 kn kam der Wind aus Nordost und brachte uns teilweise raumschots bis auf 7,8 kn - so hatten wir das schwimmende Wohnzimmer in eine Rennyacht verwandelt. Na ja, fast.


Eigentlich wollten wir in der Marina Kröslin festmachen. Kurzerhand entschlossen wir uns aber, den gegenüberliegenden Yachthafen von Peenemünde anzusteuern. Während aus der Ferne betrachtet in der Marina Kröslin um die 50 Yachten lagen, hatten wir den kleinen Hafen in Peenemünde neben fünf anderen Yachten praktisch für uns allein. Ein Hafenmeister war weit und breit nicht zu sehen - weder am Abend, noch am kommenden Morgen. Peenemünde konnte uns nicht wirklich überzeugen. Das angrenzende große Hafenbecken war gespickt mit ausrangierten Schiffen und insgesamt wirkte die gesamte Szenerie eher wenig einladend. Bei unserem nächsten Besuch der Peenemünde wird es dann eher die Marina Kröslin werden.


4. Tag: Peenemünde/Usedom - Rund Greifswalder Oie - Lauterbach /Rügen (34,5nm)


Am vierten Tag hatten wir uns nochmals einen ordentlichen Schlag vorgenommen: Wir wollten raus auf die Ostsee, das Naturschutzgebiet Greifswalder Oie umrunden und wieder zurück auf den Greifswalder und den Rügischen Bodden vorbei an der Insel Vilm bis nach Lauterbach auf Rügen. Insgesamt sollten das ca. 38 nm sein - je nach Windrichtung und der damit zusammenhängenden Kreuz. Da der Wetterbericht vorhersagte, dass gegen 13.00 Uhr der Wind komplett einfallen sollte, war es zwischen Marko und mir beschlossene Sache, dass wir schon früh am Morgen starten wollten. Um 07.30 Uhr steuerte ich das Schiff aus der Box, die Segel wurden direkt nach der Hafenausfahrt Peenemünde gesetzt und es ging mit 6 kn Richtung Ostsee. Dabei war zunächst durch das enge Fahrwasser am Hafen Runden und am Rudenriff vorbeizunavigieren, bis wir Kurs Nordnordwest Richtung Greifswalder Oie segelten. Nun lief die SY Aloha raumschots bis zu 8,4 kn - ohne Gennaker!


Die Greifswalder Oie ist eine Insel in der südlichen Ostsee, die an der Schwelle des Greifswalder Boddens zur offenen Ostsee liegt. Der darauf befindliche Leuchtturm trägt den gleichen Namen. Administrativ gehört die Greifswalder Oie zur Gemeinde Kröslin. Die Insel wird oft auch als das „Helgoland der Ostsee“ bezeichnet, da sie weiter vom Festland entfernt ist als andere deutsche Ostseeinseln. Die Insel selbst und die umliegenden Gewässer bis zur zwei Meter Wassertiefenlinie sind Naturschutzgebiet.


Im Schutzhafen der Insel ist der Seenotrettungskreuzer Berthold Beitz der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stationiert. Die Greifswalder Oie wird von einem Ausflugsdampfer von Peenemünde und Freest aus angelaufen. Allerdings ist die Oie als Naturschutzgebiet der Öffentlichkeit nur begrenzt zugänglich. Maximal 50 Personen pro Tag dürfen die Insel betreten. Privater Bootsverkehr und Baden sind nicht gestattet und gastronomische Einrichtungen existieren dort nicht. Die Insel kann vom Hafen zum Leuchtturm an der Nordspitze über einen beschilderten Weg erwandert werden.

Greifswalder Oie voraus!


Nachdem wir die Oie umrundet hatten, nahmen wir Kurs auf Thiessow und das schmale Fahrwasser zur Einfahrt in den Greifswalder Bodden. Dort hatten wir noch ein wenig Ärger mit einem polnischen Motorboot, der hin- und herkreuzte und uns partout nicht an die Küstenlinie von Rügen lassen wollte. Möglicherweise handelte es sich um einen Fischer, der sich aber als ein solcher nicht gekennzeichnet hatte. Vielmehr gab er uns mehrfach Schallsignale, dass er über Steuerbord und Backbord Kursänderungen vornahm. Wir hielten uns frei von ihm und segelten bis zur Ansteuerung Thiessow und bis in das Fahrwasser. Wie erwartet fiel dann der Wind um ca. 13.00 Uhr komplett ein - gerade, als wir das Fahrwasser passiert hatten. Es blieb uns nichts anderes, als schweren Herzens den Motor anzuwerfen und die letzten Seemeilen entspannt nach Lauterbach zurückzufahren.


Auf der Ostsee Richtung Thiessow/Rügen


Die Rückgabe des Bootes erfolgte recht unproblematisch, nachdem wir in dem an backbord liegenden zweiten Hafenbecken neben der Charterbasis getankt hatten. Der vom Vercharterer gewünschte Anleger rückwärts wurde vom uns auch ohne Probleme gemeistert und so hatten wir nach 4 Tagen fast genau 130 Seemeilen geloggt.


Das Vegvisir - Rennen kann kommen.



Unser Törnverlauf

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